Kunsttherapie in Leipzig

Bei vielen psychotherapeutischen Verfahren geht es darum, Konflikte und Belastungen verbal zu kommunizieren. Doch gerade das kann oft sehr schwierig sein.

Eine Kunsttherapie bietet Möglichkeiten, sich stattdessen über kreative Wege auszudrücken und die eigenen Gefühle bildlich oder gestalterisch auszudrücken. Diese Therapieform eignet sich für die Behandlung einer großen Bandbreite an Beschwerden. Erfahren Sie im Folgenden mehr über Kunsttherapie und finden Sie einen passenden Kunsttherapeuten über das Beziehungszentrum.

Was ist eigentlich eine Kunsttherapie?

Die Kunsttherapie basiert auf der Erkenntnis, dass das Gestalten von Bildern und andere künstlerische Tätigkeiten eine heilende Wirkung haben können. Sie ermöglicht es Menschen, ihre inneren Bilder, Vorstellungen, Gefühle, Konflikte und Symptome über Malen, Zeichnen, Fotografieren oder plastisch-gestalterisches Arbeiten auszudrücken. Es geht dabei nicht darum, dass ein Kunstwerk perfekt oder besonders schön wird, sondern darum, einen Zugang zu der eigenen inneren Welt, dem Unbewussten, zu bekommen.

Für wen ist eine Kunsttherapie geeignet?

Da die Kunsttherapie es den Patienten ermöglicht, sich ohne Worte auszudrücken, eignet sie sich insbesondere für Personen, die Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle sprachlich zu kommunizieren. Hierzu können unter anderem gehören:

  • Kinder
  • Menschen mit Demenz
  • Menschen mit geistiger Behinderung
  • Menschen mit traumatischen Erfahrungen

Sowohl bei körperlichen als auch bei psychischen Beschwerden kann Kunsttherapie eine wirksame Behandlungsform sein. Ein schon bestehendes großes Interesse an Kunst ist für eine Kunsttherapie nicht nötig. Doch entscheidend ist, dass sich der Patient auf die Therapieform einlassen kann. Personen, die stark gehemmt sind oder unter Versagensängsten leiden, gelingt es vielleicht nicht, sich künstlerisch frei zu entfalten. Kunsttherapie kann aber auch dabei helfen, diese Ängste zu überwinden.

Oft wird Kunsttherapie in Kombination mit anderen Therapieformen angeboten, so zum Beispiel in psychosomatischen oder psychiatrischen Kliniken. Darüber hinaus wird das Verfahren beispielsweise in Altenheimen oder Förderschulen eingesetzt.

Was macht man bei einer Kunsttherapie?

Die Kunsttherapie umfasst verschiedene kunsttherapeutische Methoden und baut auf unterschiedlichen Therapieschulen auf. Daher gibt es kein einheitliches Vorgehen bei der Durchführung der Therapie. Kunsttherapie kann als Einzel- oder als Gruppentherapie stattfinden. In der Regel beginnen die Sitzungen mit einer Einführung, bei der über aktuelle Probleme und Konflikte gesprochen wird, woraufhin der Kunsttherapeut Ratschläge gibt, mit welchen Mitteln gearbeitet werden soll.

Dann wird der Patient selbst kreativ und kann sich ohne Druck durch Bewertungen künstlerisch ausprobieren. Je nachdem, ob es sich um eine Maltherapie oder eine Gestaltungstherapie handelt, kommen dabei unterschiedlichen Materialien zum Einsatz. Es kann mit Pinsel, Stift oder den Händen gemalt oder auch mit Ton, Stein, Holz und weiteren Materialien gearbeitet werden. Der Kunsttherapeut greift während des kreativen Schaffensprozesses nur selten ein, sondern bespricht erst im Anschluss das Ergebnis gemeinsam mit dem Patienten oder der Gruppe. Dabei versucht er, innere Konflikte und unbewusste Gefühle aus dem Kunstwerk zu erkennen.

Ablauf der Kunsttherapie

Beziehungsaufbau: Zu Beginn der Therapie muss eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Therapeut und Patient aufgebaut werden. Die therapeutische Beziehung ist sehr wichtig für einen erfolgreichen Therapieverlauf.

Problemerkennung: Der Kunsttherapeut erklärt, was er in dem künstlerischen Produkt sieht. Dabei verzichtet er auf Bewertungen. In der Gruppentherapie tauschen sich die Teilnehmer auch miteinander über ihre Wahrnehmungen der Kunstwerke der anderen aus. Der Therapeut stellt dem Patienten im anschließenden Einzelgespräch Fragen zu den Gefühlen und Gedanken, die während des Schaffens aufgetreten sind sowie nach der Bedeutung, die der Patient selbst seinem Werk zuschreibt.

Problembewältigung: Oft wirkt schon die künstlerische Tätigkeit an sich entlastend. Durch das Ausprobieren neuer Materialien, Farben und Gestaltungsweisen wird die Fähigkeit trainiert, neue Wege zu gehen und alternative Problemlösungen zu finden. Darüber hinaus werden im therapeutischen Gespräch nicht nur Probleme, sondern vor allem Lösungsmöglichkeiten herausgearbeitet, welche sich in dem Kunstwerk verbergen.

Dauer

Die Kunsttherapie kann ambulant oder stationär in der Klinik durchgeführt werden. Meist finden die Sitzungen einmal pro Woche über einen längeren Zeitraum von mehr als zehn Terminen statt.

Gibt es Risiken und Nebenwirkungen?

Der Kunsttherapeut muss sowohl Wissen und Fertigkeiten im künstlerischen Bereich als auch psychotherapeutische Kenntnisse besitzen. Wenn letztere fehlen, kann der Therapeut den Patienten leicht emotional überfordern. Gerade bei psychischen Störungen oder Demenz kann das negative Folgen für die Behandlung haben, da die Bilder und Plastiken schmerzhafte Erinnerungen hervorrufen können.

Die Patienten sollten sich immer Zeit nehmen, die Gefühle und Gedanken aus der Kunsttherapie zu verarbeiten. Es kann vorkommen, dass sich der psychische Zustand nach einer Sitzung kurzfristig verschlechtert. Dies ist kein Grund zur Sorge, da die Auseinandersetzung mit schmerzhaften Gefühlen letztlich zur Besserung beiträgt. Bei anhaltenden Verschlechterungen sollte dies mit dem Kunsttherapeuten besprochen werden.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Behandlung?

In der Regel werden die Kosten für eine Kunsttherapie nicht von den Krankenkassen getragen. Eine Ausnahme besteht, wenn die Therapie im Rahmen eines Therapiekonzeptes in einer Klinik durchgeführt wird. Dort werden meist Gruppentherapien angeboten, aber auch Einzeltherapien sind möglich.

Das Beziehungszentrum hilft Ihnen dabei, einen geeigneten Kunsttherapeuten in Leipzig zu finden.