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Depressiv erkrankte Menschen gelten nach einer erfolgreich abgeschlossenen Therapie als geheilt – und dennoch kann es nach der Behandlung auch zu einem Rückfall kommen. Die Wahrscheinlichkeit, an einer sogenannten rezidivierenden, also wiederkehrenden Depression zu erkranken, ist sogar ziemlich hoch.

Mehr als 70 % der Betroffenen erleiden im Laufe des Lebens mehr als eine depressive Episode. Das Risiko eines Rückfalls kann jedoch durch rückfallprophylaktische Maßnahmen um ebenfalls 70 % reduziert werden. Wie beugt man einer erneuten Erkrankung effektiv und nachhaltig vor?

Depressionen verhindern, bevor sie entstehen - die drei Arten der Prävention

Bei Depressionen spielen unterschiedliche Ansätze der Prävention mit je spezifischen Maßnahmen eine bedeutende Rolle. Je nach Ansatz spricht man auch von Primär-, Sekundär- oder Tertiärprävention.

1) Primärprävention

Unter der Primärprävention versteht man die Maßnahmen, die gesunde Menschen darin stärken sollen, psychisch gesund zu bleiben und Depressionen gar nicht erst zu entwickeln. Risikofaktoren sollen hier erkannt und benannt werden - dies können eine genetische Belastung, Stressfaktoren am Arbeitsplatz oder im Privaten, Alkohol- oder Drogenkonsum, dysfunktionale Erlebens- und Verhaltensmuster oder anhaltende Konflikte sein.

Ziel der Primärprävention ist es deshalb, positive Fähigkeiten zu stärken, Techniken zur Stressbewältigung zu üben, Stressfaktoren zu beseitigen oder zu vermeiden und alternative Denk- und Verhaltensmuster zu erarbeiten.

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2) Sekundärprävention

Die Sekundärprävention umfasst die Maßnahmen, mit denen Depressionen frühzeitig erkannt werden sollen, um das Ausmaß und die Folgen der Erkrankung zu begrenzen. Hierzu werden spezielle Früherkennungsuntersuchungen genutzt.

Diese Screenings können bei Patienten und Patientinnen erfolgen, bei denen ein Arzt oder eine Ärztin bestimmte Frühwarnzeichen oder Risikofaktoren für Depressionen erkannt hat. Zu einer solchen Früherkennungsuntersuchung kann es gehören, dass Betroffene aufgefordert werden, einen Fragebogen zu ihrer psychischen Gesundheit auszufüllen.

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3) Tertiärprävention

Die Tertiärprävention beinhaltet jene Maßnahmen, die das Risiko von Rückfällen (Rezidive) oder das Auftreten typischer Auswirkungen und Komplikationen von Depressionen verringern sollen. Dazu zählen beispielsweise sozialer Rückzug, Probleme am Arbeitsplatz, Erwerbsunfähigkeit oder Suizidabsichten.

Rückfallrisiko bei Depressionen

Menschen, die bereits einmal an einer Depression litten, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, erneut depressiv zu erkranken. Von einer rezidivierenden, also wiederkehrenden Erkrankung spricht man dann, wenn im Laufe der Zeit zwei oder mehr klar abgrenzbare depressive Episoden auftreten. Besonders in den ersten sechs Monaten nach Beendigung der Akuttherapie ist die Wahrscheinlichkeit, erneut einen depressiven Rückfall zu erleiden, hoch.

Diese Erkenntnis ist sehr wichtig, um in der Phase die therapeutischen Maßnahmen nicht vorzeitig zu reduzieren oder zu beenden. Mit jeder weiteren depressiven Phase erhöht sich schließlich das Risiko, zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal depressiv zu werden. Und auch nach Jahren der Beschwerdefreiheit können Wiedererkrankungen auftreten. Das Rückfallrisiko ist besonders dann erhöht, wenn das erste Auftreten der Erkrankung im Jugendlichen- oder jungen Erwachsenenalter erfolgte.

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Risikofaktoren der wiederkehrenden Depression

Folgende Risikofaktoren begünstigen eine rezidivierende Depression:

  • Genetische Veranlagung, zum Beispiel erkennbar an Fällen von Depression in der Familie
  • Ersterkrankung im frühen Alter
  • Anhaltende psychosoziale Belastungsaspekte, wie Stress im Beruf oder Beziehungsprobleme
  • Dysfunktionale Erlebens- und Verhaltensmuster, die im Kontakt mit anderen immer wieder zu Belastungen führen
  • Persönlichkeitsmerkmale wie geringes Selbstwertgefühl oder Sensibilität
  • Zusätzlich vorliegende psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Suchterkrankungen
  • Vorangegangene depressive Episoden
  • Fehlende familiäre und/oder soziale Netze
  • Ausweichendes Verhalten bei Frühwarnzeichen

Falls dir die ersten Symptome einer Depression auffallen, dann ignoriere sie also bitte nicht einfach, sondern suche dir frühzeitig Hilfe. Umso höher sind schließlich die Chancen auf eine schnelle und lang anhaltende Genesung deiner Psyche.

Solltest du dir unsicher sein, ob du einen Psychotherapeuten brauchst, kannst du auch mit Verwandten, Freunden oder deinem Hausarzt darüber sprechen und dir dort Rat holen. Alternativ kannst du ein Erstgespräch mit einem unserer Psychologen vereinbaren. Hier beraten wir dich bei deinen Fragen und versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Vorbeugende Maßnahmen und Rückfallprophylaxe

Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Akutbehandlung ist es äußerst ratsam, eine Erhaltungstherapie einzuleiten. Diese schließt sich an die Akuttherapie an und soll den Zustand des Betroffenen so weit stabilisieren, dass es nicht zu einem Rückfall kommt.

Medikamentöse Rückfallprophylaxe

Medikamente wie zum Beispiel Antidepressiva sollten nach Abklingen der depressiven Symptome etwa sechs Monate weiter mit derselben Dosis eingenommen werden. Nach dieser Zeit beginnt in der Regel das langsame und schrittweise Absetzen. Ein langsames Ausschleichen wird in den meisten Fällen auch besser vertragen.

Zwar gibt es keine klassische Abhängigkeit von Antidepressiva, aber der Stoffwechsel „gewöhnt“ sich in Teilen an den Wirkstoff, sodass gerade bei schwierigen Krankheitsverläufen eine langsame Absetzung empfohlen wird. Lagen bereits mehrere depressive Phasen vor, wird oft das Antidepressivum nicht abgesetzt, sondern weiterhin im Sinne einer sogenannten Langzeittherapie eingenommen. Das Rückfallrisiko in der Erhaltungs- und Rückfalltherapie mit Antidepressiva wird laut Studien um ungefähr die Hälfte gesenkt.

Psychotherapeutische Rückfallprophylaxe

Speziell für depressive Patienten abgestimmte psychotherapeutische Verfahren zeigen einen sehr guten und nachhaltigen antidepressiven Effekt. Dieser hält auch noch einige Monate nach Beendigung der Psychotherapie an. Dennoch ist es wichtig, die Psychotherapie nicht direkt nach Besserung der Symptome zu beenden, um die Gefahr eines frühzeitigen Rückfalls zu verhindern.

Laut Studien kann beispielsweise die kognitive Verhaltenstherapie die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls stark reduzieren. Diese Psychotherapie eignet sich deshalb bestens zur Prävention bei depressiven Störungen und sollte bei mittelgradigen und schweren und wiederkehrenden Depressionen immer angewendet, und nach der Akuttherapie fortgesetzt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn Stressfaktoren (private oder berufliche Probleme) noch ungelöst sind, oder der Betroffene noch keine hinreichenden Strategien zum Umgang mit diesen Problemen entwickelt hat.

Es gibt Dinge im Leben, bei denen man Hilfe braucht. Deswegen sollte man sich aber nicht schämen oder Angst davor haben, professionelle Hilfe anzunehmen. Auch der Gedanke, man sei nicht “krank” genug, um einen Psychotherapeuten aufzusuchen, ist fehl am Platz.

Doch wenn dein Wohlbefinden leidet, sollte eine Psychotherapie in Anspruch genommen werden. Kontaktiere dazu einfach online einen unserer hochqualifizierten Therapeuten und erhalte innerhalb weniger Tage einen Termin.

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