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Wenn du einen Partner hast, der an Depressionen leidet, dann wird sich dies in der Regel auch auf eure Beziehung auswirken. Was du im Umgang mit deinem depressiven Partner beachten solltest und wie du ihn/ sie bei seiner/ ihrer Krankheit unterstützen kannst, erklären wir dir jetzt.

Wenn dir die psychischen Symptome deines Partners zuschaffen machen und du nicht selber in ein tiefes Loch fallen willst, dann lese den Blog zum Thema Depressiver Partner, ich kann nicht mehr - Hilfe für Angehörige. 

Erkenne die Depression deines Angehörigen

Zu aller erst ist es wichtig, die Symptome einer Depression zu erkennen und die Krankheit nicht mit einem Stimmungstief oder einem Persönlichkeitsmerkmal zu verwechseln. Typischerweise zeichnet sich eine Depression durch folgende Symptome aus:

  • trübe, niedergedrückte Stimmung
  • Verlust von Interesse und Lebensfreude
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Suizidgedanken
  • Gewichtszunahme oder Abnahme
  • Energiemangel und Müdigkeit
  • Trägheit oder im Gegenteil anhaltende körperliche Unruhe

Oft sind aber auch andere Symptome zu beobachten wie beispielsweise sexuelle Funktionsstörungen oder Aggressivität. Wenn du genau wissen willst, wodurch sich Depressionen auszeichnen, dann lies den Blog zum Thema Symptome und Anzeichen von Depressionen - Mermale der Krankheit erkennen.

Lerne mit den Depressionen in der Partnerschaft umzugehen

Im Gegensatz zu einer Erkältung verschwindet eine Depression in der Regel nicht einfach nach zwei Wochen. Es dauert seine Zeit, bis die Krankheit überstanden ist und wird sicherlich deine Geduld auf die Probe stellen. Wie du lernst, mit den Depressionen deines Partners umzugehen, erfährst du im folgenden Abschnitt.

Wenn du im Umgang mit Depressionen in deiner Partnerschaft Hilfe brauchst, dann vereinbare noch heute ein Erstgespräch mit einem unserer hochqualifizierten Therapeuten.

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Informiere dich selbstständig über die Krankheit

Für eure weitere Zukunft als Paar ist es nun essenziell, dass du wirklich verstehst, dass Depressionen eine echte psychische Erkrankung sind. Dein Freund/deine Freundin ist nicht schlecht gelaunt oder lässt sich gehen, sondern ist ernsthaft krank. Wenn du die Krankheit verstehst, dann lernst du auch deinen Partner zu verstehen und der Umgang mit Depressionen wird dir leichter fallen. Es ist also unglaublich wichtig, sich hier zu informieren.

Das Bild zeigt ein Händchen haltendes Paar.

Lass deinen Partner nicht los und halte Kontakt

Hat dein Partner Depressionen, dann wird das gemeinsame Zusammenleben sicherlich eine Herausforderung für eure Beziehung darstellen. Es ist wohl eine der schwersten Lektionen überhaupt, den Kontakt zu halten, wenn er/sie sich dir gegenüber verschließt und dir nur wenig Liebe und Zuneigung entgegenbringt. Bitte führe dir jedoch vor Augen, dass sein/ ihr Verhalten nichts mit dir zu tun hat, sondern Symptome der Krankheit sind.

Den Kontakt zu halten ist wichtig, auch wenn der Betroffene nicht im Geringsten den Eindruck vermittelt, dass er/sie den Kontakt zu schätzen weiß. Betroffene können daran nichts ändern, dass sie kühl und abweisend sind. Es ist also keine Frage des Nichtwollens, sondern des Nichtkönnens. Oftmals schätzen Depressive den Kontakt zu ihren Angehörigen, können es aber im betreffenden Augenblick nicht signalisieren.

Gib deinem Partner Freiraum und lass ihn/ sie auch mal in Ruhe

Durch die Depression fühle ich mich völlig ausgeliefert. Ich habe überhaupt keine Kontrolle mehr über mein Leben. Von allen Seiten dreschen Erwartungen und Forderungen auf mich ein. Und ich kann keine Einzige erfüllen. Wenn man mir jetzt nicht Raum gibt und mich in Ruhe lässt, breche ich zusammen.

So fühlen sich viele depressive Menschen und wahrscheinlich auch dein Partner. Es ist wichtig und toll von dir, dass du für ihn/sie da bist und unterstützend zur Seite stehst. Aber die geliebte Person benötigt auch Freiraum, um selbst nachdenken und Entscheidungen treffen zu können. Es ist also vollkommen okay und notwendig, wenn du ihn/sie von Zeit zu Zeit in Ruhe lässt.

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Sprich die Depressionen an

Depressionen dürfen auch zur Sprache gebracht werden. Der Austausch über die Krankheit wird dir dabei helfen, deinen Partner besser zu verstehen und dein Partner sich vielleicht endlich verstanden fühlen. Du solltest allerdings nicht mit der Frage beginnen: „Wie geht es dir heute?“. 99 % der Betroffenen werden daraufhin mit „gut“ antworten. Besser ist es, eine Frage einzuleiten, indem du sagt, was du siehst oder empfindest (z.B. Du siehst blasser aus als sonst und sprichst auch leiser. Wie geht es dir heute?")

Dein Partner wird erkennen, dass du ehrliches Interesse an ihm/ ihr zeigst. Du solltest auch Fragen, warum er so depressiv ist, vermeiden. Stell stattdessen Fragen, die an seine Kraft appellieren wie z. B. „Wie hast du es nur geschafft, dich bis jetzt durch die schwierige Periode durchzuschlagen?" Vermeide Sätze wie: „Ich verstehe wie du dich fühlst.“ Besser ist: „Ich versuche zu verstehen wie du dich fühlst, aber ich fürchte, dass mein Vorstellungsvermögen nicht ausreicht.“

Triff gemeinsam Entscheidungen und Absprachen mit deinem Partner

Auch wenn dein Partner wahrscheinlich aufgrund der Depression Entscheidungsschwierigkeiten hat, ist es wichtig, gemeinsame Absprachen zu treffen und nicht über seinen/ ihren Kopf hinweg Entscheidungen zu treffen. Melde ihn/ sie also nicht einfach ohne sein/ ihr Einverständnis bei einer Therapie an. Durch gemeinsame Absprachen kannst du deinem Partner außerdem helfen, gewisse Struktur und Regelmäßigkeit in sein Leben zu bringen.

Vor allem bei Depressionen ist eine feste Tagesroutine lebensnotwendig. Versuche also für einige festgelegte Punkte des Tages, Verabredungen mit deinem Partner zu treffen. Steht beispielsweise gemeinsam auf, esst gemeinsam, verabredet euch täglich für einen halbstündigen Spaziergang, trifft Verabredungen über Haushaltsaktivitäten wie beim Abwasch zu helfen und geht gemeinsam schlafen.

6 Tipps wie du deinem Angehörigen helfen kannst

Natürlich kannst du als Partner einen professionellen Therapeuten nicht ersetzen. Dennoch kannst du deinem Partner Halt geben und helfend zur Seite stehen durch einen besonderen Umgang und bestimmte Verhaltensweisen, die wir dir jetzt aufzeigen.

1) Höre deinem Partner aktiv zu und gib ihm keine (billigen) Ratschläge

Der häufigste Fehler im Umgang mit Betroffenen ist es, Ratschläge oder Tipps zu geben. Vermeide Sätze wie: „Kopf hoch, du siehst das alles viel zu schwarz“. Diese bagatellisieren das Problem, mit dem sich dein Partner herumschlägt. Außerdem rufen Ratschläge Irritationen hervor, weil die Beziehung dadurch ungleich wird, indem du dich als Ratgeber über den Betroffenen stellst. Du meinst etwas zu wissen, dass er/sie nicht weiß.

Höre deinem Partner stattdessen aufmerksam zu und nimm dir seine/ ihre Sorgen und Probleme an. Du musst diese nicht nachvollziehen können und auch nichts daraufhin erwidern. Oft ist deinem Partner schon geholfen, wenn du ihm/ ihr ein offenes Ohr schenkst und einfach nur da bist.

2) Setze dem Alkoholkonsum Grenzen

Depressionen gehen mit einem geringen Dopaminspiegel im Gehirn einher. Da Alkohol die traurigen Gefühle und den Schmerz einer Depression dämpfen kann, sind Betroffene folglich besonders empfänglich für einen ungesunden Alkoholkonsum. Schwer depressive Menschen werden oft abhängig und haben dann mit zwei psychischen Leiden zu kämpfen.

Du kannst als Angehöriger mit gutem Beispiel vorangehen und dem Alkohol Grenzen setzten. Trinke nur mäßig Alkohol. Denn jemanden trinken zu sehen, verführt auch selber zum Trinken.

3) Erhalte die frühere Lebensweise aufrecht

Auch wenn dein Partner am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen und sich vor allem und jeden distanzieren will, ist es wichtig, weiterhin am alltäglichen Leben teilzunehmen. Ermutige ihn/ sie deshalb zu gemeinsamen Ausflügen ins Kino oder ins Theater. Geht gemeinsam Freunde und Verwandte besuchen und verrichtet zusammen Arbeiten im Haus.

Die Depression sollte nicht eure gesamte Beziehung bestimmen sowie euer einziges Gesprächsthema sein. Indem du mit deinem Partner Gespräche über Themen führst, über die ihr auch früher gesprochen habt, bringst du wieder ein Stückchen Normalität zurück und hilfst deinen Partner etwas aus dem tiefen Loch heraus.

4) Vermeide folgende Verhaltensweisen

Auch wenn du sicherlich diesen Blog liest, um deinen Partner bei der Krankheit zu unterstützen, so gibt es im Umgang mit Depressiven auch viele Dinge, die man falsch machen kann. Obgleich du es eigentlich nur gut meinst, solltest du folgende Verhaltensweisen vermeiden:

  • Sporne deinen Partner nicht zu früh zu Aktivitäten an und stelle keine zu hohen Anforderungen an ihn
  • Spiele nicht den großen Retter oder Erlöser und auch nicht den Therapeuten
  • Übersehe und bagatellisiere kleine Erfolge nicht
  • Beginne keine Diskussionen darüber, wer recht hat
  • Versuche deinem Partner nicht klar zu machen, dass er keinen Grund hat, düsterer Stimmung zu sein („Du hast doch alles")
  • Sei nicht überbesorgt
  • Reagiere nicht mit Unverständnis, wenn bestimmte Aufgaben im Haus unerledigt bleiben
  • Sei nicht ungeduldig und mache keine aggressiven Vorwürfe
  • Triff keine Beschlüsse (weder große noch kleine) hinter seinem Rücken
  • Nimm die Depression nicht persönlich

5) Nimm dir folgende Verhaltensweisen an

Du hilfst deinem Partner, indem du dir die folgenden Verhaltensweisen annimmst:

  • Rege deinen Partner zu Dingen an, die er vor seiner Depression schön fand und beginne mit kleinen Schritten
  • Unterstütze deinen Partner dabei, bestimmte Lebensregeln zu befolgen, z. B. bei der Einrichtung einer festen Tageseinteilung
  • Halte dir vor Augen, dass die Krankheit Zeit und Geduld braucht
  • Sei für deinen Partner da, ohne viele Ratschläge zu geben
  • Lobe deinen Partner für jeden nicht depressiven Satz
  • Lobe deinen Partner für alles was er tut, auch wenn es nicht vollkommen oder fertig ist
  • Erkläre anderen Angehörigen und Freunden die Krankheit und deren Auswirkung, sodass die Personen nicht entmutigt werden und nicht den Kontakt abbrechen

6) Unterstütze deinen Partner bei der Therapie

Hat dein Partner erkannt, dass er krank ist und Hilfe braucht, dann kannst du ihn/ sie unterstützen, indem ihr euch gemeinsam über die verschiedenen Therapie Verfahren informiert und die jeweiligen Vor-und Nachteile abwägt. Auch wenn dein Partner bereits in therapeutischer Behandlung ist, kannst du helfen.

Versucht dein Partner durch Aufgaben seines Therapeuten, die Depression zu überwinden, kannst du eine Unterstützung sein, indem du ihn/ ihr Hilfe bei der Aufgabenerledigung anbietest. Wenn er sich mehr bewegen möchte, kannst du fragen, ob er es schön finden würde, dies gemeinsam zu tun. Macht dann abends zum Beispiel einen Spaziergang oder eine Radtour. Erkundige dich außerdem interessiert nach seinen/ ihren Therapieaufgaben, Fortschritten und Problemen, die ihn/ ihr dabei begegnen.

Wenn dein Partner therapeutische Hilfe annehmen möchte oder du im Umgang mit Depressionen in deiner Partnerschaft Unterstützung brauchst, dann vereinbare noch heute ein Erstgespräch mit einem unserer hochqualifizierten Therapeuten.

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Kundenbewertungen

4.9/5 von 191 Bewertungen.

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