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Während ein Stimmungstief oft auf eine bestimmte Ursache zurückzuführen ist, hat eine Depression hingegen meistens keinen eindeutigen Auslöser. Sie entsteht, wie zum Beispiel auch eine Alkoholabhängigkeit, oft schleichend über Wochen, Monate oder gar Jahre hinweg.

Meistens ist es ein Zusammenspiel aus zahlreichen Faktoren und Einflüssen, die eine Depression hervorrufen. Welche möglichen Ursachen es gibt und welche Faktoren eine Depression begünstigen, erklären wir dir jetzt.

Neurobiologische Ursachen

Unter Neurobiologie versteht man die Erforschung des menschlichen und tierischen Nervensystems.

Vorweg solltest du aber wissen, dass sich Depressionen weder als körperliche, noch „seelische“ Erkrankung kategorisieren lassen. Die drei Bereiche – psychologisch, psychosozial und neurobiologisch – schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich vielmehr.

Das heißt, dass eine Depression nicht entweder körperliche (neurobiologische), psychologische oder psychosoziale Ursachen hat, sondern vielmehr immer ganzheitlich nach Ursachen gesucht und therapeutisch behandelt werden muss.

Du fühlst dich selber von Depressionen betroffen oder sorgst dich um eine dir nahestehende Person, die depressiv erkrankt zu sein scheint? Dann vereinbare noch heute ein Erstgespräch mit einem unserer hochqualifizierten Therapeuten.

1) Sind Depressionen genetisch bedingt und vererbbar?

Sowohl Zwillingsstudien als auch Untersuchungen mit Familien belegen, dass eine erbliche Vorbelastung zu der Entstehung einer Depression wesentlich beiträgt. Folglich treten Depressionen familiär gehäuft auf. Kinder, deren Vater oder Mutter depressiv ist, erkranken mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 bis 15 % selbst an einer Depression.

Dies bedeutet jedoch noch lange nicht, dass eine erbliche Veranlagung zwangsläufig zu einer Depression führt. Schließlich wirken Gene und Umweltbedingungen immer zusammen.

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2) Frauen erkranken doppelt so häufig wie Männer - warum ist das so?

Dass Frauen weitaus häufiger an Depressionen erkranken als Männer, erklären mitunter biologische Unterschiede. Frauen sind wegen der Hormonschwankungen, die zum Beispiel kurz vor der Menstruation, während der Schwangerschaft oder nach der Geburt auftreten, besonders gefährdet. Sie haben in dieser Zeit ein 14-fach höheres Risiko psychisch zu erkranken als zu jedem anderen Zeitpunkt ihres Lebens.

Das Bild zeigt einen Mann, der auf dem Boden hockt und sich ein Schild vor sein Gesicht hält, auf dem ein trauriges Gesicht abgebildet ist.

3) Stoffwechsel- und Funktionsstörungen im Gehirn - wie können sie Depressionen auslösen?

Laut Untersuchungen sind Depressionen durch typische Veränderungen von Botenstoffen im Gehirn gekennzeichnet. Dabei scheinen bestimmte Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Acetylcholin, Gamma-Aminobuttersäure, aus dem Gleichgewicht geraten zu sein.

Depressive Menschen weisen im Vergleich zu Gesunden oft eine erniedrigte Aktivität von Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin auf. Aus diesem Grund kommen übrigens häufig „Antidepressiva“ bei der Behandlung zum Einsatz.

Die Wirkstoffe sorgen für eine Erhöhung bestimmter Botenstoffe im neuronalen System und helfen, die Symptome einer Depression zu mindern oder sie zu unterdrücken. Da Antidepressiva jedoch nicht bei allen Patienten wirksam sind, gibt es vermutlich individuelle Unterschiede in der Ausprägung der Neurotransmitter-Störungen.

Psychologische Ursachen

Oft sind Depressionen mitunter auf psychologische Ursachen zurückzuführen, also auf Aspekte, die das Innenleben eines Menschen betreffen.

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4) „Typus melancholicus“ – was ist das und warum sind Personen dieses Typs besonders anfällig für Depressionen?

Personen des sogenannten „Typus melancholicus“ sind besonders gefährdet, eine Depression zu entwickeln. Zu diesem Typ zählen Menschen, deren Persönlichkeit sich durch Selbstunsicherheit, Perfektionismus, Ordentlichkeit, Leistungsbetonung und Aufopferungsbereitschaft auszeichnet.

Oftmals geben sich Personen dieses Typs selbst die Schuld, wenn Fehler passieren, üben Druck auf sich selber aus und üben Selbstkritik. Und das führt schnell zu Selbstvorwürfen, die ein perfekter Nährboden für ein schlechtes Gefühl und somit auch für eine Depression sind.

5) Sensibilität – welche Rolle spielt die Charaktereigenschaft bei Depressionen?

Sensible Menschen neigen stark dazu, sich Dinge sehr zu Herzen zu nehmen und jegliche Kritik als Angriff aufzufassen. Sie sind sehr empfindsam, was Gefühle und Emotionen angeht und fassen Worte manchmal falsch auf, was wie beim „Typus melancholicus“ zu Selbstkritik- und vorwürfen führen kann.

6) Wie hängen Drogen und Alkohol mit Depressionen zusammen?

Drogen und Alkohol verursachen oft leichte depressive Episoden. Vor allem nach der Einnahme von Kokain, Speed oder Ecstasy kommt es nach dem Rausch zu einem Stimmungsabfall, der deutlich depressive Züge annehmen kann. Gleichzeitig ist der Konsum von Drogen und Alkohol aber auch oftmals eine Folge von Depressionen, da er den depressiv Erkrankten als Ausgleich dienen und Symptome überdecken kann.

Psychosoziale Ursachen

Wie die Bezeichnung psychosozial bereits vermuten lässt, handelt es sich hierbei um Einflüsse aus dem sozialen Umfeld, die sich auf die Entwicklung und Ausprägung der Psyche auswirken können. Psychosoziale Belastungen stehen in einem sehr engen Zusammenhang mit Depressionen.

7) Wie stehen chronische Belastungen in Verbindung mit Depressionen?

Es ist nachgewiesen, dass stressige Lebensereignisse zu neurobiologischen Reaktionen führen, wie zum Beispiel einer erhöhten Freisetzung des Stresshormons Cortisol, das auch im Blut von Depressionen vermehrt vorhanden ist.

Laut Studien litten etwa ein Drittel aller depressiven Patienten vor dem Ausbruch ihrer Erkrankung unter belastenden akuten oder auch anhaltenden Lebensereignissen. Solche Belastungsfaktoren können beispielsweise Konflikte im Freundes- und Familienkreis, Belastungen in der Schule, Stress auf Arbeit oder Mobbing sein.

8) Welche Rolle spielen Verluste?

Möglicherweise hast du selber schon einmal einen geliebten Menschen verloren und die Erfahrung machen müssen, dass sich die Psyche nur schwer danach erholt. Solche Verluste können sehr häufig eine Depression auslösen.

Dazu zählt jedoch nicht nur der Verlust einer nahestehenden Person, eines langjährigen Freundes, des Partners oder von Familienmitgliedern. Nein, auch die Kündigung einer Mietwohnung kann beispielsweise ein Verlust des gewohnten Wohnsitzes sein und ein solches emotionales Tief auslösen.

9) Was hat die Entwicklung der Kindheit mit Depressionen zu tun?

Ein weiterer Faktor, der zur Entstehung einer Depression beitragen kann, beruht auf einer fehlgeleiteten Entwicklung in der Kindheit. Ein ängstlich-fürsorglicher Erziehungsstil, eine daraus resultierende „erlernte Hilflosigkeit“ sowie geringe Fähigkeiten der Betroffenen, Stress zu bewältigen, können Depressionen auslösen.

Auch der frühe Verlust eines Elternteils, eine Störung der Mutter-Kind-Beziehung oder mangelndes Selbstwertgefühl seit frühester Kindheit können zu einer besonderen Verletzlichkeit gegenüber Enttäuschungen führen.

10) Was machen traumatische Erfahrungen mit unserer Psyche?

Traumata gelten als größte psychosoziale Ursache für Depressionen. Eine Ablehnung durch die Eltern, sexueller Missbrauch, Erlebnisse von Katastrophen oder andere Traumata führen zu Auffälligkeiten in der Psyche und Mentalität des Menschen.

So leiden vor allem traumatisierte Personen, die ihre Probleme und Ereignisse, die ihnen widerfahren sind, nie aufgearbeitet haben, an Minderwertigkeitskomplexen oder einem verminderten Selbstwertgefühl. Und das bietet wieder einen idealen Nährboden für Depressionen.

Wie stehen körperliche Erkrankungen im Zusammenhang mit Depressionen?

Dass sich eine psychische Erkrankung in körperlichen Beschwerden äußern kann, ist seit Langem bekannt. Forscher entdecken jedoch auch immer mehr Hinweise darauf, dass körperliche Erkrankungen seelische Beschwerden verursachen können. Die Depression tritt in diesem Fall nicht als eigenständige Krankheit in Erscheinung, sondern als Folge anderer Leiden.

So leidet beispielsweise etwa die Hälfte aller Menschen, die an Multiple Sklerose erkranken, im Laufe ihres Lebens an einer Depression. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass sich die Krankheit auf Dauer ungünstig auf den Serotonin Haushalt auswirkt und zudem chronische Schäden im Gehirn verursacht. Wenn dabei die Hirnregionen betroffen werden, die für die Regulation der Emotionen zuständig sind, kann die Gefühlswelt durcheinandergeraten. Im schlimmsten Fall äußert sich das in einer Depression.

Auch Diabetiker entwickeln etwa doppelt so häufig eine Depression wie Nicht-Diabetiker sowie etwa ein Drittel der Schlaganfallpatienten. Schilddrüsen Erkrankungen stehen ebenfalls im Zusammenhang mit Depressionen.

Welche Risikofaktoren begünstigen eine Depression?

Nach Untersuchung verschiedener depressiver Patienten scheinen folgende Risikofaktoren die Entstehung einer Depression zu begünstigen:

  • weibliches Geschlecht
  • Single-Dasein
  • Großstädter
  • wenig gesellschaftliche Kontakte
  • niedriger Ausbildungsgrad
  • Arbeitslosigkeit

Dies sind natürlich alles nur mögliche Ursachen und Faktoren, die keine Depression garantieren. Wenn du jedoch den Eindruck hast, an einer Depression zu leiden, oder ein tragisches Ereignis erleben musstest, das du noch nicht aufgearbeitet hast, dann vereinbare noch heute ein Erstgespräch mit einem unserer hochqualifizierten Therapeuten.

Brauchst du weitere Unterstützung? Lass uns dich begleiten! Jetzt Erstgespräch vereinbaren.

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Kundenbewertungen

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