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Was kann man tun bei behandlungsresistenten schweren Depressionen? Der schon seit Jahrzehnten als Narkosemittel und illegale Partydroge eingesetzte Arzneistoff Ketamin gilt als Hoffnungsträger bei der Behandlung schwerer Depressionen.

Was ist Ketamin?

Ketamin, besonders in der Techno-Szene als Partydroge unter Special K oder K bekannt, wird schon eine ganze Weile als Arzneistoff in der Human- und Tiermedizin eingesetzt. Anwendung findet Ketamin vor allem in der Anästhesie und bei der Schmerzbehandlung.

Aufgrund seiner sehr schnell eintretenden antidepressiven Wirkung gewinnt es jedoch auch immer mehr Bedeutung in der Behandlung gegen Depressionen.

Ist eine Ketaminbehandlung in Deutschland legal?

Ketamin ist ein seit 1970 zugelassenes Arzneimittel, welches nicht dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt, jedoch rezeptpflichtig ist und nicht frei gehandelt werden darf.

Bei der Anwendung für die Behandlung von Depressionen, Zwängen etc. handelt es sich um eine sogenannte „off label“ Behandlung. Off-Label bedeutet, wenn ein Arzneimittel außerhalb seines zugelassenen Anwendungsgebietes verordnet wird. Diese Therapien sind üblich und legal, werden allerdings nicht immer von den Krankenkassen übernommen.

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Anwendungsbereiche: Wann ist eine Ketamintherapie sinnvoll?

Neben der Behandlung von Depressionen wird Ketamin auch bei Posttraumatischen Belastungsstörungen und Zwangsstörungen eingesetzt. Es wird insbesondere dort angewendet, wo andere Medikamente versagen, da es über einen gänzlich anderen Wirkmechanismus verfügt. Bei schweren und sogar therapieresistenten Depressionen hat es sich als sehr wirksam erwiesen.

Das Bild zeigt eine Infusionslösung.

Ausschlusskriterien: Für wen ist eine Ketamintherapie ungeeignet?

Patienten, die noch nicht alle Möglichkeiten der oralen Therapie und der Gesprächstherapie ausgeschöpft haben, sollten kein Ketamin erhalten. Erst wenn die herkömmlichen Methoden versagen und dadurch keine Stabilisierung erreichen, kann eine Ketamintherapie sinnvoll sein. Patienten, die eine Psychose erlitten oder psychotische Phasen hatten, sind nicht geeignet.

Des Weiteren vertragen sich gewisse Medikamente nicht mit Ketamin, was gegebenenfalls besprochen werden muss. Einige körperliche Erkrankungen wie beispielsweise ein unkontrollierter Bluthochdruck oder nicht eingestellte Herzrhythmusstörungen sind Kontraindikationen für Ketamin. Auch stark übergewichtige Patienten oder Patienten im Alter von über 70 Jahren müssen im Einzelfall vom Arzt beraten werden.

Wirkung von Ketamin bei Depressionen

Gerade bei Menschen, die viele vergebliche Therapieversuche mit unterschiedlichsten Antidepressiva hatten, kann Ketamin einen Durchbruch bringen.

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1) Wirkungsweise

Mittels Infusion verabreicht hat Ketamin zum Teil erstaunliche Ergebnisse bei depressiven Patienten erzielt. Insbesondere die rasche Wirkung, z. T. innerhalb von 24 Stunden stellt in der Behandlung der Depression eine Besonderheit dar. Herkömmliche Antidepressiva wirken nämlich erst in ein bis drei Wochen. Zudem ist Ketamin die derzeit einzig bekannte anti suizidale Substanz. Während die gängigen Antidepressiva den als Glückshormon geltenden Botenstoff Serotonin im Gehirn erhöhen, wirkt Ketamin blockierend auf die Glutamat Rezeptoren im Gehirn.

Das dämpft den übererregten Zustand, in dem sich viele Depressionspatienten befinden. Patienten berichten oft von einem dissoziativen Erleben – einem Gefühl, als ob der Körper sich auflöse, man losgelöst von seinem Körper schwebe, mit dem Weltall verschmelze usw. Oft werden auch die eigenen Körperproportionen oder die des Raums verzerrt erlebt. Töne werden „gesehen“, Farben „gehört“ etc. Diese Empfindungen werden von den Patienten nach der Ketamin-Infusion meist als sehr angenehm beschrieben.

2) Wirkungsdauer

Die meisten Patienten berichten bereits unmittelbar nach der Infusion über eine deutlich verbesserte Stimmung und klareres Denken. Dieser Effekt ist am darauf folgenden Tag meist sogar noch ausgeprägter. Die Wirkung hält sehr viel länger an als die Substanz im Körper verweilt. Nach wenigen Stunden ist sie bereits ausgeschieden. Man spricht dabei von einem “hit and go” Effekt.

Im übertragenen Sinn wird eine Tür aufgestoßen, die dann mit etwas Glück offen bleibt, manchmal aber auch langsam wieder zu geht. Sogar bei Postpartalen Depressionen kann eine Ketamintherapie zum Einsatz kommen, da sich die Substanz sehr schnell im Körper verstofflicht und die Behandlung dementsprechend auch für stillende Mütter geeignet ist.

3) Risiken und Nebenwirkungen der Ketamintherapie

Nebenwirkungen treten nur während der laufenden Infusion auf und ebben ab, sobald die Infusion beendet ist. Nebenwirkungen können sein:

  • leichter Schwindel
  • Übelkeit
  • Bluthochdruck
  • erhöhte Herzfrequenz

Um seltene Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen oder Atemprobleme frühzeitig zu erkennen, werden die Patienten mit einem Narkosemonitor überwacht.

Macht Ketamin abhängig?

Bei der Dosierung, die für die Behandlung von Depressionen und anderen Erkrankungen verwendet wird, besteht kein Abhängigkeitspotenzial. Als Droge konsumiert, kann Ketamin jedoch eine psychische und möglicherweise auch eine körperliche Abhängigkeit verursachen.

Praktischer Ablauf einer Ketamininfusion bei Depressionen

Zu Beginn findet immer ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt statt. Erst durch den persönlichen Austausch kann sichergestellt werden, ob man ein geeigneter Kandidat für diese Therapieform ist. Falls ja, werden sechs Infusionen über einen Zeitraum von maximal vier Wochen verabreicht. Hierzu wird eine Kanüle in die Vene gelegt und dann das Ketamin über eine elektronische Pumpe eingelassen. Die Infusion selber dauert etwa 40 Minuten.

In der Regel verbleiben die Patienten jedoch noch etwa 20 Minuten länger in der Praxis. Neben der Überwachung von Atmung und Kreislauf werden alle Patienten während der Infusion videoüberwacht. So ist gewährleistet, dass die Patienten die nötige ruhige Umgebung haben, aber dennoch stets unter Beobachtung sind. Auch wenn sich oft schon recht schnell erste Verbesserungen im Alltag der Betroffenen zeigen, lässt sich erfahrungsgemäß nach erst ca. zwei bis vier Wochen nach der sechsten Infusion realistisch beurteilen, welche Wirkung die Therapie hat.

Mit Esketamin Nasenspray gegen therapieresistente Depressionen

Die USA als Vorreiter genehmigte Ketamin auch zur intranasalen Anwendung als Nasenspray. Die Europäische Kommission hat dieses mittlerweile auch zugelassen. Das Arzneimittel (Handelsname: Spravato) enthält den Wirkstoff Esketamin. Das Esketamin Nasenspray ist in Deutschland nicht im Handel, sondern kann nur aus anderen EU-Ländern, der Schweiz sowie Kanada und USA bezogen werden.

Allerdings wird auch das Nasenspray dem Patienten nicht zur selbstständigen Anwendung mitgegeben, sondern ausschließlich unter einer mindestens zweistündigen Überwachung einmal wöchentlich in der Arztpraxis verabreicht. Erste Berichte sprechen von einer geringeren Wirkung des Nasensprays gegenüber der intravenösen Gabe. Allerdings ist es zu früh, um ein abschließendes Urteil zu fällen.

Übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für die Behandlung?

Aktuell ist die Ketamininfusion keine Kassenleistung. Das heißt, die Kosten werden nicht einfach von den Krankenkassen übernommen. Auch bei den Privaten Krankenkassen gehören Ketamininfusionen noch nicht zum Leistungsstandard. Der Patient muss daher davon ausgehen, dass seine Rechnung nicht erstattet wird.

Inzwischen ist die Ketamintherapie jedoch schon deutlich bekannter und auch anerkannter als das vor einigen Jahren der Fall war. Daher macht es grundsätzlich Sinn, sich um eine Kostenerstattung zu bemühen - sowohl als Privatpatient als auch als Patient einer gesetzlichen Krankenkasse.

Hohe Erfolgsaussichten

Zahlreiche Erfahrungen und wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass bei etwa 60 % der Patienten, die bisher keine Linderung durch Medikamente erfahren haben, die Ketamintherapie positiv anschlägt. Wenn man bedenkt, dass mehr als die Hälfte der Patienten, die teilweise jahrelange Leidenswege hinter sich haben, deutlich von dieser Behandlung profitieren, sind die Ergebnisse sehr zufriedenstellend.

Bei frühzeitiger Erkennung können Depression aber in der Regel effektiv durch herkömmliche Antidepressiva, Psychotherapie oder einer Kombination aus beidem besiegt werden. Unbehandelt können Depressionen hingegen einen schweren Verlauf annehmen. Dann ist eine Ketamintherapie oft die letzte Hoffnung. Bei depressiven Symptomen ist eine sofortige professionelle Hilfe daher unabdingbar.

Wenn auch du psychische Beschwerden hast, dann kontaktiere noch heute einen unserer hochqualifizierten Therapeuten und erhalte innerhalb weniger Tage einen Termin für ein Erstgespräch, um dich über das Thema Ketamin als Antidepressivum zu informieren.

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