Schematherapie in Leipzig

Alle Menschen lernen in ihrer Kindheit bestimmte Muster von Gefühlen, Gedanken und Empfindungen, sogenannte Schemata. Durch negative Erfahrungen können ungünstige Schemata entstehen. Hier setzt sie Schematherapie an, bei der es darum geht, die erlernten Muster zu erkennen und zu verändern. Das Beziehungszentrum hilft bei der Suche nach einer Schematherapie.

Was versteht man unter einer Schematherapie?

Die Schematherapie basiert auf den Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie, erweitert diese aber um erlebnis- und handlungsorientierte Vorgehensweisen. Ursprünglich wurde sie zur Behandlung von Patienten entwickelt, bei denen herkömmliche Therapien nicht anschlugen, zum Beispiel bei chronischen Depressionen oder Borderline-Persönlichkeitsstörungen.

In der Schematherapie geht es darum, bestimmte Erlebens- und Verhaltensmuster zu identifizieren und zu verändern. Diese Muster werden Schemata genannt und haben ihren Ursprung in der Kindheit. Schemata dienen dazu, die wichtigsten psychischen Grundbedürfnisse eines Menschen zu befriedigen, beispielsweise das Bedürfnis nach sicheren Bindungen oder nach Autonomie. Doch wenn diese in der Kindheit häufig nicht befriedigt wurden, können ungünstige Schemata entstehen, die sich langfristig negativ auf das Leben eines Menschen und dessen Beziehungen auswirken. Indem die Schematherapie dem Patienten die erworbenen ungünstigen Muster von Gefühlen, Gedanken und Empfindungen bewusst macht, kann dieser lernen, seine Bedürfnisse auf eine günstigere Weise zu befriedigen und seine Gefühle sowie sein Verhalten besser zu regulieren. Langfristig verringern sich dadurch die psychischen Belastungen.

Wann kann eine Schematherapie helfen?

Anwendungsgebiete der Schematherapie sind vor allem ausgeprägte, langanhaltende psychische Störungen. So werden Persönlichkeitsstörungen wie die Borderline- und die narzisstische Persönlichkeitsstörung behandelt, außerdem auch chronische Depressionen, langanhaltende Angststörungen, Substanzmissbrauch und Essstörungen. Auch in der Paartherapie und bei langjährigen Beziehungsstörungen kann die Schematherapie Anwendung finden. Die Schematherapie kann im ambulanten oder im stationären Setting gleichermaßen durchgeführt werden.

Was macht man in einer Schematherapie?

Ablauf

Zu Beginn der Schematherapie erkundigt sich der Therapeut nach den aktuellen Problemen des Patienten und deren Entstehung. Dann geht es darum, gemeinsam die ungünstigen Schemata herauszustellen, welche bewirken, dass es immer wieder zu bestimmten ungünstigen Verhaltensweisen kommt. Zur Identifizierung der Schemata dienen Fragebögen und ein anschließendes Gespräch mit dem Patienten. Durch die Bewusstmachung der Schemata kann der Patient seine bisherigen Verhaltensmuster hinterfragen und so allmählich verändern. Im weiteren Verlauf der Therapie geht es darum, die ungünstigen Schemata durch verschiedene Techniken allmählich zu verändern und abzuschwächen. Letztlich soll der Patient lernen, seine Grundbedürfnisse in einer angemessenen, flexiblen Art zu befriedigen.

Methoden

In der Schematherapie werden verschiedene therapeutische Techniken miteinander kombiniert. Typische Methoden sind den folgenden Bereichen zuzuordnen:

Verhaltenstherapeutische Verfahren

Dazu gehören zum Beispiel Rollenspiele sowie Hausaufgaben, bei denen der Patient das Gelernte im Alltag umsetzen soll. Methoden aus der Verhaltenstherapie können auch dabei helfen, ungünstige Verhaltensmuster zu unterbrechen.

Erlebnis- und handlungsorientierte Verfahren

In der Schematherapie wird besonders auf die Gefühle und die Körperempfindungen geachtet, die der Patient in konkreten Situationen erlebt.

Imaginative Verfahren

Beispielsweise soll sich der Betroffene mit geschlossenen Augen in eine vorgestellte Situation hineinversetzen. Aus der Gestalttherapie wird die „Stuhlarbeit“ übernommen, bei der der Patient seine verschiedenen inneren Anteile symbolisch auf Stühle setzt, um einen Dialog zwischen ihnen zu führen. Diese Techniken sollen die mit den Schemata verbundenen Gefühle aktivieren.

Bewusste Gestaltung der therapeutischen Beziehung

Der Therapeut bemüht sich um eine vertrauensvolle Beziehung zum Patienten. Außerdem übernimmt er in der Therapie in begrenzter Form die Rolle der Eltern. In dieser Rolle verhält er sich so, dass der Patient einerseits spürt, dass seine Grundbedürfnisse erkannt und befriedigt werden, setzt aber andererseits auch Grenzen und konfrontiert den Patienten mit den problematischen Verhaltensweisen. Durch dieses nachträgliche Elternverhalten sollen frühere ungünstige Beziehungserfahrungen korrigiert werden.

Dauer

Eine Schematherapie kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Ein Behandlungszeitraum von anderthalb bis vier Jahren oder sogar länger ist möglich.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich?

Die Kosten für eine Schematherapie werden von den Krankenkassen getragen, wenn die Therapie in eine Behandlung mit einem anerkannten Therapieverfahren integriert ist. Dazu gehören die Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte, psychoanalytische und systemische Therapie. Zudem muss der Therapeut eine Kassenzulassung haben und es sollte eine diagnostizierte psychische Störung vorliegen.

Bei der Suche nach einer geeigneten Schematherapie hilft Ihnen das Beziehungszentrum gerne weiter.