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Die bipolare Störung ist in Unausgewogenheiten bestimmter Botenstoffe im Gehirn zu begründen. Da die Störung also körperlich bedingt ist, kann sie entsprechend medikamentös behandelt und manische und depressive Episoden eingeschränkt und bei verantwortungsbewusster Einnahme verhindert werden. 

Die Einstellung der Medikamente ist in der Regel sehr individuell, da die bipolare Störung in vielen Varianten auftritt. Deshalb ist eine gute Absprache und Zusammenarbeit mit einem erfahrenen psychiatrischen Facharzt bei der Medikation notwendig. 

Man unterscheidet in der Medikation grob zwischen Stimmungsstabilisatoren und Antidepressiva. 

Der folgende Blog fasst die gängigsten Stimmungsstabilisatoren, ihre Wirkweise sowie Vor- und Nachteile, zusammen. Die Liste basiert auf der Leitlinie zur medikamentösen Behandlung Bipolarer Störungen des DGBS e.V.. 

In Teil 2 dieser Blogreihe stellen wir dir auch Antidepressiva zur ergänzenden Behandlung der bipolaren Störung vor. 

In Teil 3 dieser Blogreihe stellen wir dir begleitende, nicht-medikamentöse Maßnahmen vor. 

Stimmungsstabilisierer zur langfristigen Behandlung der Manie und Hypomanie 

Grundsätzlich erhöht sich die Wahrscheinlichkeit weiterer Krankheitsepisoden mit jeder bereits durchlebten manischen oder depressiven Episode. Entsprechend sollte eine therapiebegleitende medikamentöse Behandlung so früh wie möglich beginnen. 

Da die meisten Wirkstoffe verzögert Wirken, ist eine langfristige Behandlung zur Prophylaxe weiterer Episoden wichtig, werden aber auch zur Akutbehandlung bestehender manischer Phasen verwendet. 

Grundsätzlich stabilisieren diese Medikamente also die Stimmungslage des Betroffenen und stellen einen Rückfallschutz dar. 

Die nachfolgend aufgelisteten Medikamente stellen lediglich den jeweiligen Wirkstoff dar, ohne Nennung von Herstellernamen. 

Medikamentöse Behandlung der bipolaren Störung Typ 1 

1) Lithium 

  • Gut gegen: Manien, Stimmungsschwankungen 
  • Weniger gut gegen: Depressionen 
  • Wirkweise: Nicht vollständig erforscht. Kann nicht direkt ins Blut gegeben werden, sondern muss verstoffwechselt werden. 
  • Vorteile: Langfristig eine sehr wirksame Prophylaxe
  • Nachteile: Verzögerte Wirkung durch Stoffwechselprozess, wirkt nicht antidepressiv, nicht geeignet bei Kinderwunsch, kann Schilddrüse und Nieren schädigen, Vergiftung durch zu hohe Dosis möglich 
  • Hinweise: Trinkmenge muss kontrolliert werden. Es ist ein antidepressiv wirkendes Medikament zur Ergänzung nötig. Regelmäßige Kontrolle von Blut-, Schilddrüsen- und Nierenwerten nötig. 
  • Fazit: Abwägen der Wirkung und beobachteter Nebenwirkungen nötig. Bei guter Verträglichkeit ein sinnvolles Medikament. 

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2) Carbamazepin 

  • Gut gegen: Manien, Stimmungsschwankungen 
  • Weniger gut gegen: Depressionen 
  • Wirkweise: Antiepileptikum: verringert Erregbarkeit des Gehirns 
  • Vorteile: Gute Wirksamkeit bei Manien 
  • Nachteile: Hohes Wechselwirkungspotential mit anderen Medikamenten. Macht sehr müde. Vergiftung bei Überdosierung möglich 
  • Fazit: Gutes Reservemedikament, wenn Behandlung mit Lithium nicht erfolgreich war. 
Tabletten

3) Valproinsäure 

  • Gut gegen: Manien, Stimmungsschwankungen, Rapid Cycling 
  • Weniger gut gegen: Depressionen 
  • Wirkweise: Antiepileptikum: verringert Erregbarkeit des Gehirns 
  • Vorteile: Sehr gute antimanische Wirkung. Sehr gute Wirkung bei Rapid Cycling. 
  • Nachteile: Nicht geeignet für junge Frauen. Starke Gewichtszunahme. 
  • Fazit: Reservemedikament, das besonders bei Rapid Cycling hilfreich ist. 

4) Aripiprazol

  • Gut gegen: Manien, Stimmungsschwankungen, gemischte Episoden, psychotische Symptome 
  • Weniger gut gegen: Depressionen 
  • Wirkweise: Atypisches Neuroleptikum 
  • Vorteile: Macht eher nicht müde. Keine Gewichtszunahme. 
  • Nachteile: Kein ausreichend antidepressiver Schutz. Kann unruhig machen. 
  • Fazit: Bei guter Verträglichkeit ein gutes Medikament zur Prophylaxe, besonders bei schweren psychotischen Mischzuständen, sofern ein zusätzliches antidepressiv wirkendes Medikament verwendet wird. 

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5) Olanzapin 

  • Gut gegen: Manien, Stimmungsschwankungen, gemischte Episoden, psychotische Symptome 
  • Weniger gut gegen: schwere Depressionen 
  • Wirkweise: Atypisches Neuroleptikum 
  • Vorteil: Wirkt breit gefächert 
  • Nachteil: Starke Gewichtszunahme, Übelkeit, Kopfschmerzen 
  • Fazit: Aufgrund der starken Gewichtszunahme eher ein Reservemedikament bei schweren Mischverläufen. 

Medikamentöse Behandlung der bipolaren Störung Typ 2

6) Lamotrogin 

  • Gut gegen: Depressionen, Stimmungsschwankungen 
  • Weniger gut gegen: Manien 
  • Wirkweise: Antiepileptikum: Verringert die Erregbarkeit des Gehirns 
  • Vorteil: Sehr wirksam gegen Depressionen. Keine Gewichtszunahme 
  • Nachteile: Kein Schutz vor Manien. Selten: Veränderungen der Haut. 
  • Fazit: Meist sehr gut verträglich und besonders bei überwiegend depressiven Episoden eine gute Therapieoption. 

7) Quetiapin 

  • Gut gegen: Manien, Stimmungsschwankungen, gemischte Episoden, psychotische Symptome 
  • Weniger gut gegen: schwere Verlaufsformen 
  • Wirkweise: Atypisches Neuroleptikum und antidepressiver Effekt 
  • Vorteil: Gute Wirkung auf beide Pole. 
  • Nachteil: Gewichtszunahme. Einfluss auf den Herzrhythmus. 
  • Hinweis: Regelmäßige Kontrolle des EKGs und der Blutwerte nötig. 
  • Fazit: Sofern die Gewichtszunahme kontrollierbar bleibt ein gutes Medikament. 

Teile deine Erfahrungen über die medikamentöse Behandlung mit deinem Therapeuten

Die medikamentöse Behandlung der bipolaren Störung sollte möglichst von einer Psychotherapie begleitet werden. 

Nachdem du einen passenden Therapeuten gefunden hast und beraten wurdest, kann bereits zu Beginn ein Krisenplan, für den Fall plötzlich auftretender, intensiver Episoden, ausgearbeitet werden. 

Notiere dir täglich, wie du dich fühlst und ob du Nebenwirkungen, gerade bei neuen Medikamenten, bemerkst. Diese Notizen solltest du sowohl mit deinem Therapeuten als auch dem behandelnden Facharzt teilen. 

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Kundenbewertungen

4.9/5 von 109 Bewertungen.

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