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Du lebst in einer Patchworkfamilie oder wirst bald in einer leben? Patchwork ist das englische Wort für Flickenwerk und das trifft es ganz gut. Patchworkfamilien sind neue Familienkonstellationen, die Familienmitglieder werden wie ein Flickenwerk neu zusammengesetzt. Dieser Blogbeitrag beschäftigt sich mit Definitionen rund um die Patchworkfamilie, mit Unterschieden zwischen einzelnen Begrifflichkeiten und wird dir einen Überblick über verschiedene Patchworkfamilien-Konstellationen geben.

Definition der Patchworkfamilie

Patchworkfamilie ist ein anderer Ausdruck für eine Stieffamilie. Der Begriff Stieffamilie wird dabei besonders in der Rechtssprache angewendet, während Patchworkfamilie eher umgangssprachlich, aber auch geläufiger ist. Die Patchworkfamilie definiert sich als Familie, innerhalb dieser mindestens ein Kind mit einem Elternteil und dem neuen Partner des Elternteils zusammenlebt. Dabei sind die unterschiedlichsten Konstellationen möglich.

In Deutschland lebt etwa jedes siebte Kind in einer Stieffamilie: entweder mit einem Stiefvater / einer Stiefmutter oder auch gemeinsam mit weiteren Stiefgeschwistern. Der Ausdruck Stieffamilie / Stiefmutter / Stiefvater ist jedoch sehr negativ konnotiert. Durch Grimms Märchen ist der Eindruck entstanden, eine Stieffamilie sei immer etwas Schlechtes – besonders Stiefmütter haben durch die Geschichten ein schlechtes Image erlangt.

Aus diesem Grund benennt der dänische Familientherapeut Jesper Juul die Stieffamilie nicht als solche, sondern als Bonusfamilie. Die Stiefmutter wird somit zur Bonusmutter und der Stiefvater zum Bonusvater. Diese Begrifflichkeiten machen auch Kindern den Einstieg in die Patchworkfamilie leichter; Bonusmutter oder Bonusvater suggeriert nicht, dass der Platz der biologischen Eltern eingenommen und vom neuen Elternteil ausgefüllt werden soll.

Oft wird die Stieffamilie auch als Folgefamilie bezeichnet

Oft wird die Stieffamilie auch als Folgefamilie bezeichnet, da sie die zweite (in manchen Fällen auch dritte oder vierte) Familie ist, die auf die eigentliche Kernfamilie folgt. Der Begriff Folgefamilie soll verdeutlichen, dass es eine Familie vor der Patchworkfamilie gab und dass das Auflösen der ersten Familie für Kinder und auch die Erwachsenen in den meisten Fällen mit Schmerz verbunden war. Besonders wenn die erste Familie nicht durch eine Trennung der Eltern, sondern durch einen Todesfall aufgelöst wurde, benötigen alle Familienmitglieder Zeit zur Bewältigung, bevor eine Folgefamilie gegründet wird.

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1) Stiefvater (rechtliche) Definition

Ein Stiefvater ist eine Person, die nicht der biologische Vater eines Kindes ist. Er wird durch Heirat der leiblichen Mutter zum Stiefvater, es besteht jedoch kein Verwandtschaftsverhältnis. Daher besitzt der Stiefvater auch keine Rechte und Verpflichtungen in Bezug auf das Kind.

Die leibliche Mutter kann dem Steifvater Rechte zugestehen, indem sie ihm Bevollmächtigungen ausstellt. Durch diese Bevollmächtigungen könnte der Stiefvater beispielsweise im Falle eines Unfalles über die ärztliche Behandlung des Kindes entscheiden, wenn die Mutter selbst nicht aufzufinden wäre. Manchmal entsteht zwischen dem Stiefkind und dem Stiefvater ein enger Kontakt, sodass der Stiefvater die Rolle des richtigen Vaters annimmt. Nach 3 Jahren des gemeinsamen Zusammenwohnens ist es daher möglich, dass der Stiefvater das Stiefkind adoptiert, sodass dem Stiefvater weitere Rechte und Pflichten übertragen werden.

Eltern mit zwei Kindern, die sich an den Händen halten

2) Stiefmutter (rechtliche) Definition

Bei der Stiefmutter verhält es sich ebenso wie bei dem Stiefvater, nur dass die Stiefmutter nicht die biologische Mutter des Kindes ist. Es besteht ebenso kein Verwandtschaftsverhältnis zwischen der Stiefmutter und dem Stiefkind.

Welche Arten / Merkmale von Patchworkfamilien gibt es?

Patchworkfamilien gibt es in unterschiedlichen Konstellationen. Der Begriff Patchworkfamilie fasst dabei nur die unterschiedlichen Zusammenstellungen zusammen und ist somit ein Sammelbegriff für differente Familienformen. In Deutschland wohnen etwa 50% aller 18-Jährigen nicht mehr in der Kernfamilie. Die Kernfamilie stellt das Idealbild einer Familie – leibliche Mutter, leiblicher Vater und Kinder – dar. Dieses Familienbild ist aber längst überholt, da sich die Scheidungsrate erhöht und somit die Basis für neue Familienmodelle geschaffen hat. Im Folgenden werden einige mögliche Familienkonstellationen nach Hess und Starke (zitiert nach Teubner, 2002) aufgezählt:

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1) Einfache Stieffamilie

Stiefmutterfamilie: Die Stiefmutterfamilie setzt sich aus einer Stiefmutter, dem Kind oder den Kindern und dem leiblichen Vater zusammen.

Stiefvaterfamilie: Die Stiefvaterfamilie besteht aus einem Stiefvater, den Stiefkindern oder dem Stiefkind und der leiblichen Mutter des Kindes oder der Kinder.

2) Zusammengesetzte Stieffamilie

Bei der zusammengesetzten Stieffamilie bringen beide Partner Kinder aus früherer Partnerschaft mit in die Folgefamilie. Somit entstehen nicht nur Stiefvater und Stiefmutter, sondern auch Stiefgeschwister.

3) Komplexe Stieffamilie

Die komplexe Stieffamilie entsteht, wenn die neuen Eltern (also Stiefmutter und leiblicher Vater oder Stiefvater und leibliche Mutter) noch ein gemeinsames Kind bekommen, das für die sich bereits in der Familie wohnenden Kinder zum gemeinsamen Halbgeschwister wird.

Was ist der Unterschied zwischen Halbgeschwistern und Stiefgeschwistern?

Zwischen Stiefkindern besteht keine Verwandtschaft. Wenn zwei Elternteile eine neue Partnerschaft eingehen und jeder dieser Partner Kinder aus einer früheren Beziehung oder Ehe mit in die neue Partnerschaft bringen, so sind diese Kinder Stiefgeschwister.

Oftmals gibt es unter Stiefgeschwistern zunächst Streitigkeiten, da gefürchtet wird, dass sie sich die Aufmerksamkeit ihres leiblichen Elternteils nun mit neuen Geschwistern und auch mit dem neuen Partner des Vaters oder der Mutter teilen müssen. Lese in unserem Blog Probleme mit Kindern in einer Patchworkfamilie nach, wie du mit solchen Problemen umgehen kannst.

Der Unterschied von Halbgeschwistern zu Stiefgeschwistern besteht im Verwandtschaftsgrad

Während Stiefgeschwister nicht miteinander verwandt sind, besteht zwischen Halbgeschwistern eine Verwandtschaft. Ein Halbgeschwister ist ein Kind zwischen einem leiblichen Elternteil und dem Partner der Mutter oder des Vaters, zu dem keine Verwandtschaft besteht.

Sind Halbgeschwister richtige Geschwister?

Ja, Halbgeschwister sind richtige Geschwister. Du bist mit deinem Halbgeschwister verwandt und somit sind Halbgeschwister Teil deiner Familie. Die Frage ist jedoch auch, wie du richtige Geschwister definierst. Wenn richtige Geschwister für dich nur Geschwister sind, mit denen du auch verwandt bist, so zählen nur deine Schwester oder dein Bruder, der dieselben Eltern hat, wie du und deine Halbgeschwister als richtige Geschwister.

Doch natürlich können auch deine Stiefgeschwister richtige Geschwister sein. Vor allem, wenn man gemeinsam mit den Stiefgeschwistern aufwächst, sind Stiefgeschwister ebenso Teil deiner Familie, wie deine leiblichen Geschwister auch.

Wenn du Probleme innerhalb deiner Patchworkfamilie hast, dann lasse dich von einem der professionellen Therapeuten des Beziehungszentrums beraten!

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Kundenbewertungen

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